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Mai-O-Fahrt 2010 bei Uelzen
Sonntag 2. Mai 2010, von
Die Geschichte beginnt drei Wochen vor der Mai-O-Fahrt, dieses Jahr wieder in der Nähe von Uelzen auf dem Uhlenköperring, da der Motor der XT 500 im Stand keine Kompression mehr hatte und der Kolben seine besten Tage auch schon hinter sich hatte wurde ein Ersatzmotor eingebaut den ich von einem Bekannten kaufte, "...der lief früher..." war seine Aussage. Der Motor lief allerdings nicht und ich kann ihm keine Vorwürfe machen da in dem Motor auch eine intakte SR-Lima war. Also einen anderen Motor umgepflanzt und damit am 30. April in Richtung Uelzen auf die Strecke über kleine Landstrassen begeben. Auf der Anfahrt hatte ich mein persönliches Damokles-Schwert in Form einer fetten schwarzen Regenwolke, welche mich versuchte durch einen Regenguss zu überraschen, daraus wurde aber nichts. Im weiteren Verlauf der Tour kam es öfter zu starken Windböen, das durch den aufgewirbelten Sand der angrenzenden Äcker die Sicht teilweise unter 50 Meter war. Nach 228 Kilometern kam ich um 18:00 Uhr auf dem Uhlenköperring an, um sofort mit dem Zeltaufbau zu beginnen, und anschliessend noch einen Mitfahrer für das Zweier-Team zu finden.
Der traditionelle Start der O-Fahrt war am 01. Mai, los ging es um 9:30 Uhr. Gefahren wurde wie stets nach "Chinesen", kleine Piktogramme mit Entfernungsangabe, zu den Kontrollstellen. Auf dem Weg zur ersten Kontrollstelle ging es über einen Acker wo der ländliche Grundbesitzer seine Pflanzen giessen musste, die erste Bewässerungsanlage war bestimmt nicht mit Wasser befüllt, 30 Meter darauf wurden aber wieder die Pflanzen mit H²O befeuchtet, so das der kurzfristig zu ertragende Duft nicht an einem haften blieb.
Die Beschreibung der ersten Sonderprüfung lasse ich ausfallen, da mir hierzu einfach die Worte fehlen um eine solch Menschenrecht verletzende Prüfung zu beschreiben.

Für mich ging es dann nicht mehr allzu weit, bei Kilometerstand 29,63 riskierten Bernhard und ich einen Blick auf die Wegbeschreibung, wobei der Motor ausging.
200 Meter vorher vernahm ich ein leichtes metallisches schabendes Geräusch. Nun hatte der Motor keine Kompression und die Nockenwelle bediente die Ventile nicht mehr. Unsere vorläufige Diagnose war Bruch des Stifts am Nockenwellenrad oder Steuerkettenriss, an ein weiterfahren war für mich also nicht mehr zu denken.
Schnell die beiden Organisatoren der O-Fahrt angerufen und um einen Lumpensammler gebeten; und Bernhard, meinem Mitfahrer, ein schönes Wochenende gewünscht, da er die O-Fahrt zu Ende bringen sollte, wenn auch allein und deshalb auch alle Sonderprüfungen zweimal ablegen musste.
Nach einer halben Stunden kam Jens mit einem Anhänger im Wald vorbei und brachte mich dankenswerter weise wieder zurück ins Faherlager. Innerhalb einer halben Stunde entschied ich mich den Motor im Fahrerlager nicht zu öffnen da immer noch mit Windböen zu rechnen war und Sand auf diesem Wege in den Motot hätte gelangen können, also rief ich Hanno in Berlin an und fragte was es denn an diesem Wochenende geplant hat und ob er nicht Zeit und Laune hätte mich abzuholen. Gegen 21:30 Uhr kam Hanno am Uhlenköperring an und wir verluden nach einem Kaffee das Mopped in den Transporter und machten uns auf den Heimweg. Leider konnte ich mich nicht von allen verabschieden da schon die Präsentation der Sonderprüfungen begonnen hatte. Um 2:15 Uhr waren wir dann wieder in Berlin Zuhause.
Die XT 500 wurde dann noch in die Garage gebracht wo uns erstaunte das ein paar Garagennachbarn die Frechheit hatten ihr Feuerholz so zu lagern das ich meine Garagentür nicht mehr richtig aufbekomme.
Nun heisst es 365 Tage warten bis zur nächsten O-Fahrt, wo ich dann hoffentlich nicht vollen Materialeinsatz bringen muss um als erster wieder im Fahrerlager sein zu können.
In zwei Monaten geht es schon in Richtung Frankreich um viele Personen von der O-Fahrt wiederzusehen und gemeinsam auszufahren; da kann so ein kleiner Motorschaden die Vorfreude nicht trüben:-)